Die Anwendung ätherischer Öle bei Neurodermitis


Wusstest du, dass Weihrauch stark entzündungshemmend wirkt und deshalb in der Neurodermitis-Therapie eine Alternative zu Kortison sein kann?

Oder wusstest du, dass du mit ätherische Ölen deine Basispflege "pimpen" kannst?

Diese und weitere interessante Fakten liest du in meinem Interview mit der Aromaöl-Expertin Christin Fiebig. 

Neurodermitis ätherische Öle

Christin Fiebig

1 Das Interview mit Christin

Hallo Christin, wie lange beschäftigst du dich bereits mit der Aromatherapie und was hat dich dazu geführt, dich damit zu befassen?

Hallo Romy, ich beschäftige mich jetzt seit 2 Jahren mit der Aromatherapie. Unser großer Sohn hatte als Kleinkind Neurodermitis und war ständig erkältet. Daraufhin habe ich angefangen, nach natürlichen Lösungen zu suchen. Durch den ganzheitlichen Ansatz haben wir die Neurodermitis sehr gut in den Griff bekommen, ohne Kortison.

Damals wollte ich eigentlich nur etwas, das "gut riecht". Dass die Öle mich sogar dabei unterstützen, meine Migräne und Kopfschmerzen in den Griff zu bekommen, wusste ich bis dahin noch nicht. Das war dann der Punkt, an dem ich gesagt habe: "Wir brauchen die Öle in unserer Familie!"



Welche verschiedenen Einsatzmöglichkeiten gibt es für ätherische Öle bei der begleitenden Therapie von Neurodermitis? Hast du spezielle Tipps zu Anwendung, die du mit meinen Lesern teilen möchtest?

Wie bei so vielen Dingen, gibt es auch bei Neurodermitis nicht "das" Rezept. Jeder Mensch ist anders, jeder Körper reagiert anders. Ich finde es bei Neurodermitis wichtig, zu schauen, ob man eventuell auf etwas (allergisch) reagiert. Anschließend kann man individuell eine Creme selbst herstellen. Oder man kann seine Basiscreme verwenden und dann die entsprechenden ätherischen Öle einfach in die Creme mischen.

Hier ist eine kleine Übersicht der ätherischen Öle, mit denen ich gute Erfahrungen bei Hautirritationen gemacht habe:

  • Lavendel: beruhigend für die Haut, lindernd, zellregenerierend
  • Teebaum: antibakteriell, reinigende und pflegende Eigenschaften, gut verträglich
  • Weihrauch: zellerneuernd, stark entzündungshemmend, natürliches Kortison


Ich berate immer auf ganzheitlicher Ebene und finde es bei Neurodermitis sehr wichtig, die Ursache herauszufinden. Dabei spielt oft auch die Darmgesundheit eine große Rolle. Auch gute Nahrungsergänzungsmittel und das Austesten von Unverträglichkeiten ist dabei sehr wichtig.



Häufig sind bereits Babys und Kleinkinder von Neurodermitis betroffen. Können deine Empfehlungen auf diese Kinder ebenfalls angewendet werden? Mit ätherischen Ölen soll man ja in den ersten Lebensmonaten sehr vorsichtig umgehen, da das Risiko von Krämpfen oder allergischen Reaktionen besteht.

Ja, das ist richtig. Weniger ist mehr. Besonders bei Babys und Kleinkinder ist es wichtig, auf die richtige Verdünnung zu achten. Vor allem bei Babys ist der Beginn mit ätherischen Ölen perfekt über einen Diffuser. 

Bei der äußeren Anwendung kann man bei empfindlicher Haut einen Verträglichkeitstest durchführen. Das haben wir bei unserem Sohn auch bei jeder Creme o. ä. so gemacht. Dafür gibt man einfach 1 Tropfen des ätherischen Öls mit 4-5 Tropfen eines Trägeröls (das kann beispielsweise fraktioniertes Kokosöl sein, da dieses sehr gut verträglich ist) in die Armbeuge, um mögliche Hautirritationen zu beobachten.

Die ätherischen Öle sollten natürlich außer Reichweite der Kinder gelagert werden.
Außerdem die Öle bei Babys und Kleinkindern nie direkt um die Nase oder Augen auftragen, da die Kinder oft mit den Händen im Gesicht reiben.

Bei der Auswahl der Öle gibt es folgende Altersgrenzen zu beachten:

  • Birke, Kassia, Zimt, Muskatellersalbei, Gewürznelke, Oregano und Thymian nicht unter 3 Jahren anwenden
  • Pfefferminz und Eukalyptus nicht unter 6 Jahren anwenden


Lavendel, römische Kamille, Teebaum, Sandelholz und Weihrauch eignen sich besonders gut bei Babys und Kleinkindern zur Hautpflege.



Gibt es Qualitätsunterschiede bei ätherischen Ölen? Woran erkennt man ggf. ein gutes Öl und worauf sollte man beim Kauf achten?

Ja, es gibt auch alle Fälle Qualitätsunterschiede bei ätherischen Ölen. Es gibt den sogenannten Kaffefiltertüten-Test. Wenn man ein unreines ätherisches Öl auf eine Filtertüte tropft, bleibt ein Fettrand kleben. Bei einem reinen ätherischen Öl verfliegt alles komplett und es bleibt kein Fettrand zurück.

Außerdem sollte man auf der Flasche nach Zusatzstoffen schauen und erkennen, ob das ätherische Öl möglicherweise verdünnt ist (z. B. Kokosöl). An einigen Symbolen ist auch erkennbar, ob man lieber die Finger von dem Fläschchen lassen sollte (z. B. Totenkopf-Symbol).

Ich bekomme immer wieder das Argument, dass man ätherische Öle mit einem Bio-Siegel kauft und dann ja 10 % reines Öl enthalten sein muss. Das ist leider nicht der Fall. „Bio“ bedeutet, dass 95 % des Inhalts in Bio-Qualität sind, aber die restlichen 5 % können trotzdem Zusatzstoffe sein, sodass nicht gewährleistet ist, dass es sich um ein reines, hochwertiges ätherisches Öl handelt.

Natürlich kann man auch am Preis erkennen, ob ein ätherisches Öl rein und hochwertig ist. Man wird beispielsweise ein reines Fläschchen Weihrauch nicht für 5 EUR kaufen können.



Auch über dich selbst können interessierte Eltern ätherische Öle zur begleitenden Therapie bei Neurodermitis beziehen. Wie können die Eltern Kontakt zu dir aufnehmen?

Das geht ganz einfach telefonisch (+49 162 732 85 55) oder auch über Instagram @_schaetzedernatur_. Auf meinem Instagram-Profil sind auch sehr viele Informationen zu ätherischen Ölen und ganzheitlichen Themen zu finden.

 

2 Fazit

Ätherische Öle sind eine natürliche und wirksame Ergänzung in der Neurodermitis-Therapie.

Da es für die richtige Anwendung einige Dinge zu beachten gibt, solltest du dich vor ihrem erstmaligen Einsatz gut beraten lassen.


Deine Romy
nutrischlau Neurodermitis-Beratung

04.08.2023