Basische Hautpflege bei Babys und Kleinkindern mit Neurodermitis: Ein sanfter Weg zur Linderung

 

Neurodermitis kann für Babys und Kleinkinder besonders belastend sein. Viele Eltern suchen nach einer sanften und natürlichen Pflege für ihr Kind, da viele konventionelle Cremes und Salben keine oder nur kurzfristige Linderung verschaffen oder fragwürdige Inhaltsstoffe enthalten.

Ein alternativer Ansatz, der immer mehr Beachtung findet, ist die basische Hautpflege. Doch welche wissenschaftlichen Grundlagen gibt es dafür? Und kann sie für die empfindliche Haut von Babys und Kleinkindern tatsächlich hilfreich sein? 

Warum basische Pflege für Babys?

Die menschliche Haut hat natürlicherweise einen leicht sauren pH-Wert (~5,5), der eine Schutzfunktion erfüllt. Babys kommen mit einer unreifen Hautschutzbarriere zur Welt. Erst innerhalb der ersten Lebensmonate entwickelt sich der leicht saure Schutzmantel.  Durch diesen Unterschied ist die Haut von Babys anfälliger für Irritationen und benötigt besonders sanfte Pflege.

Die Haut ist unser größtes Ausscheidungsorgan und sondert permanent Stoffwechselprodukte ab, wodurch sie sauer wird. Je mehr Belastungen hinzukommen – sei es durch Stress, Umweltfaktoren oder Entzündungen, wie z. B. durch Neurodermitis verursacht – desto stärker kann sich der pH-Wert der Haut verändern. Besonders bei Babys und Kleinkindern kann dies zu vermehrtem Juckreiz und Hautreizungen führen.

Naturheilkundliche Ansätze gehen davon aus, dass eine basische Hautpflege der Haut helfen kann, Säuren besser auszuscheiden, wodurch sich die Haut auf sanfte Weise beruhigen kann.

Wie funktioniert basische Hautpflege für Babys und Kleinkinder?

Basische Bäder – sanfte Unterstützung für die Haut

Für ein Basenbad wird dem klaren Badewasser ein basisches Pulver zugesetzt. Es gibt zwar keine eindeutigen Beweise dafür, dass Basenbäder aktiv Säuren aus der Haut „ziehen“, jedoch berichten viele Menschen subjektiv von einer wohltuenden Wirkung. Im Rahmen meiner Beratungen erhalte ich regelmäßig positives Feedback zur Anwendung basischer Bäder.

💡 Tipp für Babys und Kleinkinder:

  • Mini-Basenbäder: Ein Teelöffel basisches Badesalz auf eine Babybadewanne reicht völlig aus.
  • Dauer: 10–15 Minuten sind für Babys ausreichend.
  • Nach dem Bad: Die Haut nur sanft abtupfen und Pflegeprodukte erst nach ca. 60 Minuten auftragen, um eine Nachwirkung des Bades zu erzielen.
  • Alternative Basische Wickel: Ein weiches Tuch mit einer verdünnten Basenlösung tränken und für einige Minuten auf die betroffenen Hautstellen legen. 


Da die Haut bestimmte Mineralstoffe aufnehmen kann, kann ein Basenbad auch eine zusätzliche Quelle für die Aufnahme von Magnesium und Calcium in den Körper sein.

Basische Cremes für Babys und Kleinkinder bei Neurodermitis

Neben Basenbädern gibt es auch basische Cremes, die helfen können, die Haut sanft zu beruhigen. Wichtig ist es, auf Produkte mit pflanzlichen Ölen und ohne Duftstoffe zu achten. Entsprechende Empfehlungen für basische Pflegecremes findest du hier.

Die Produkte sollten bzgl. ihres Feuchtigkeits- und Fettgehaltes an den aktuellen Hautzustand angepasst sein. Sehr trockene Haut benötigt reichhaltige Pflege mit einem hohem Lipidgehalt. Bei stark gereizter oder geröteter Haut sollten sie einen hohen Feuchtigkeitsgehalt haben. 


Basische und entzündungshemmende Ernährung als Schlüssel zur Hautgesundheit

Die Haut ist unser größtes Ausscheidungsorgan – und bei Babys kann sich die Ernährung der Mutter (in der Schwangerschaft und beim Stillen) oder später in der Beikost stark auf die Haut auswirken.
 

Eine ausgewogene und entzündungshemmende Ernährung mit viel Gemüse, gesunden Fetten und wenig Zucker kann das Wohlbefinden des Babys positiv beeinflussen. 


💡 Tipps für eine hautfreundliche Ernährung bei Babys:

  • Für schwangere und stillende Mütter: Empfehlenswerte Lebensmittel sind viel Gemüse, ballaststoffreiche Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Beeren sowie fermentierte Lebensmittel wie Joghurt oder Kefir. Auch ausreichend Flüssigkeit, insbesondere Wasser und ungesüßte Tees, ist wichtig. Fette sollten aus pflanzlichen Ölen (Rapsöl, Leinöl, Olivenöl), Nüssen und Samen sowie fettem Seefisch stammen (Lachs, Hering). Ungünstig wirken sich Fette aus Margarine, Frittiertem, Junk Food, Sonnenblumenöl, Wurstwaren und fettreichen Milchprodukten aus.
  • Für die Beikost: Leicht verdauliche, nährstoffreiche Lebensmittel wie Süßkartoffeln, Hirsebrei, Avocado, Zucchini, Pastinaken, Birnen oder Bananen sind eine gute Wahl. Auch Fleisch und Fisch sind wichtige Nährstoffquellen für Babys und sollten mehrmals wöchentlich auf den Tisch kommen. Entscheidend für ein gutes Fettsäuren-Profil ist eine artgerechte Haltung und gesunde Fütterung der Tiere. Achte also auf Herkunft und Qualität der Produkte (z. B. biologische Erzeugung). Schweinefleisch sollte auf Grund seiner entzündungsfördernden Eigenschaften eher gemieden werden.


Fazit: Sanfte Hilfe für empfindliche Babyhaut

Basische Hautpflege ist bei Neurodermitis ein empfehlenswerter naturheilkundlicher Ansatz, der einen Versuch wert ist. Während es keine eindeutigen wissenschaftlichen Beweise für die „Entsäuerung“ über die Haut gibt, berichten viele Eltern von positiven Effekten.

Mit sanften Basenbädern, natürlichen Pflegeprodukten und einer entzündungshemmenden Ernährung können Eltern dazu beitragen, die Haut ihres Babys nachhaltig zu unterstützen.



Deine Romy
nutrischlau Neurodermitis-Beratung

07.03.2025