Tipps für einen triggerfreien Urlaub
Entspannung und Erholung oder ein schlimmer Schub durch Sonne, Schweiß und unbekanntes Essen?
Damit dein Urlaub als Neurodermitiker auch wirklich zur schönsten Zeit des Jahres wird, hilft die Beachtung folgender Tipps.
1 Es beginnt schon bei der Planung
Den Grundstein für einen gelungenen Urlaub als Atopiker legst du bereits bei der Planung.
Klimatische Faktoren sind ein großer Triggerfaktor, der bei der Auswahl des Urlaubsortes berücksichtigt werden sollte. Das Reizklima von Nordsee, Ostsee, Mittelgebirgen oder den Alpen führt bei vielen Betroffenen zu einer Beruhigung der Haut. Diese kann bis zu mehreren Monaten positiv nachwirken.
Die sengende Hitze der Sahara-Sonne oder dauerhafte tropische Feuchte hingegen können die Haut aufblühen lassen und die Urlaubsfreude gründlich vermiesen.
Leidest du an Nahrungsmittelallergien oder -unverträglichkeiten, solltest du ein Urlaubsquartier wählen, dessen Küche sich auf deine Bedürfnisse einstellen kann. Nicht immer, vor allem im fremdsprachigen Ausland, ist dies möglich. Dann ist es mitunter die bessere Wahl, selbst zu kochen.
Da auch die Psyche eine gewichtige Rolle im Krankheitsgeschehen spielt, gilt für die Anreise und das Urlaubsprogramm „Weniger ist mehr!“. Wähle ein Urlaubsziel mit einer möglichst einfachen und kurzen Anreise. Plane in deinem Ausflugsprogramm viel Zeit zum Entspannen und Nichtstun ein. Deine Haut wird es dir danken!
2 Eine passende Sonnencreme finden
Einen großen Einfluss auf die Haut hat auch die Wahl einer geeigneten Sonnencreme. Ein geeignetes Produkt sollte folgende 4 wichtige Punkte erfüllen:
- frei von bedenklichen chemischen UV-Filtern (z. B. Octocrylen, Benzophenone, Homosalate, Ethylhexyl Methoxycinnamate, 4-Methylbenzylidene Camphor, Octyl Methoxycinnamate, Ethylhexyl Dimethyl PABA)
- frei von Duftstoffen (Bezeichnung z. B. Citral, Parfum, Coumarin)
- frei von Nano-Partikeln (Bezeichnung "nano")
- frei von Parabenen (z. B. Methylparaben, Ethylparaben)
Diesen Stoffen ist gemeinsam, dass sie gesundheitsbedenkliche Wirkungen auf der Haut und im Körper entfalten können. Sie wirken zum Teil hormonell, allergisierend oder irritierend auf die Haut oder machen diese durchlässiger. Durch die gestörte Hautbarriere bei Neurodermitikern können diese Effekte gegenüber gesunder Haut verstärkt auftreten.
Recherchiere zum Beispiel bei CodeCheck oder Hautschutzengel, welche Cremes geeignet sind. Bilde dir ein eigenes Urteil! Nur, weil eine Creme aus der Apotheke kommt und teuer ist, muss sie noch lange nicht gut sein für die Haut. Mehr Infos zu Sonnenschutz bekommst du auch hier in meinem Blog.
3 Nicht nur Sonnencreme schützt
Sonnencreme ist das Mittel der Wahl, wenn zu viel Sonnenexposition nicht durch andere Maßnahmen verhindert werden kann.
Noch wichtiger und vor allem unbedenklich für die Haut sind folgende Sonnenschutzmaßnahmen:
- pralle Sonne vermeiden (vor allem am Mittag), Aufenthalt im Schatten
- Schutz der Haut durch einen Sonnenhut und leichte Baumwoll-Kleidung
- viel Wasser trinken
- Haut nach dem Sonnentag kurz lauwarm abduschen, trocken tupfen und mit der gewohnten Basispflege dünn eincremen
4 Notfallhilfe für unterwegs
Ich liebe Sofortkältekompressen!
Lege sie in deinen Rucksack oder dein Handgepäck. Wenn unterwegs Juckreizattacken auftreten, hast du sie sofort zur Hand, um zu kühlen und so für Linderung zu sorgen.
Vergiss nicht deine Medikamente, sofern du welche benötigst und deine Basispflege. Sollte doch ein starker Schub im Urlaub auftreten, solltest du in Abstimmung mit deinem Arzt eine Kortisonsalbe in deine Reiseapotheke legen.
Fazit
Auch als Neurodermitiker kannst du einen wunderschönen und erholsamen Urlaub verbringen. Mit einer cleveren Auswahl des Urlaubsziels stellst du die Weichen für einen triggerfreien Urlaub.
Ich wünsche dir und deiner Familie einen wunderschönen und unbeschwerten Sommer!
Deine Romy
nutrischlau Neurodermitis-Beratung
06.05.2022