Allergien gegen Milch und Ei mit der Leitermethode überwinden
Neurodermitis und Allergien gehen oft Hand in Hand. Typisch in den ersten Lebensjahren sind dabei Allergien gegen Kuhmilch und Hühnerei.
Damit sich die Allergie möglichst schnell "auswächst" und nicht ein Leben lang bestehen bleibt, können Eltern es aktiv mit der "Leitermethode" unterstützen.
1 Häufigkeit und Entstehung von Allergien gegen Ei und Kuhmilch
Jedes dritte Kind mit Neurodermitis ist auch von einer Lebensmittelallergie betroffen. Insbesondere in der Babyzeit und frühen Kindheit richtet sich die allergische Reaktion oft gegen tierische Proteine aus Milch und Ei. In späteren Lebensjahren nehmen dann auch Reaktionen auf pflanzliche Proteine (z. B. Getreide oder Nüsse) zu.
Bereits in der Schwangerschaft, Stillzeit und vor allem in der Beikostzeit können Eltern präventiv der Entstehung von Allergien vorbeugen.
Doch was tun, wenn dieses Zeitfenster verpasst wurde bzw. sich mögliche Unverträglichkeitsreaktionen zeigen?
2 Allergiesymptome erkennen
Das Vorhandensein einer Allergie kann sich u. a. über folgende Symptome bemerkbar machen:
- Durchfall, Magenkrämpfe
- plötzliche Müdigkeit, Ängstlichkeit, Reizbarkeit, Hyperaktivität
- erhöhter Puls, pfeifende Atemgeräusche und Atembeschwerden bis hin zur Atemnot
- Ekzeme, Neurodermitis, Quaddeln, Juckreiz und Schmerzen
Allergiesymptome sind vielfältig und nicht immer sofort zu erkennen. In unklaren Fällen lohnt sich das Führen eines Ernährungstagebuches.
Bei leichten(!)/unklaren Fällen kannst du verdächtige Lebensmittel auch für 2-3 Tage vollständig aus dem Speiseplan streichen. Die Symptome sollten dann abnehmen bzw. gänzlich verschwinden. Anschließend gibst du das Lebensmittel noch einmal bewusst (sg. Provokation). Die Symptome sollten dann wiederkehren.
Eigene Beobachtungen bzw. Verdachtsfälle sollte dein Kinderarzt über einen Allergietest (Blutabnahme) kontrollieren und bestätigen. So kann die Schwere der Allergie ermittelt und im zeitlichen Verlauf auch überprüft werden.
Sprich den Arzt bei schweren Allergien auf die Verschreibung von Notfallmedikamenten an!
3 Die Leitermethode zur Behandlung von Allergien gegen Ei und Kuhmilch
Sofern eine Allergie gegen Kuhmilch oder Hühnerei mittels Allergietest bestätigt wurde, sollten die Eltern mehr tun als nur abzuwarten und zu hoffen. Seit vielen Jahrzehnten weiß die Medizin, dass eine regelmäßige, aber schonende Auseinandersetzung des Organismus mit den Allergenen den Aufbau einer Resistenz fördert.
Doch wie funktioniert die Leitermethode nun genau?
- Das Nahrungsmittel wird über mehrere Stufen langsam wieder in den Speiseplan integriert. Begonnen wird mit stark erhitzten Lebensmitteln, die letzte Stufe endet beim rohen Lebensmittel.
- Jede Stufe beginnt mit einer erbsengroßen Menge und endet bei einer altersgerechten Portionsgröße
- Jede Stufe dauert ca. 3 Monate, bevor zur nächsten Stufe übergegangen wird.
- Vor Beginn der Leitermethode muss eine vollständige Allergiediagnostik vorhanden sein und Risikofaktoren (z. B. unkontrolliertes Asthma, anaphylaktischer Schock in der Vergangenheit) müssen ausgeschlossen sein.
- Menge, Dauer und Art der Speisen werden regelmäßig mit einer Ernährungsfachkraft besprochen.
In den meisten Fällen ist diese Methode sehr erfolgreich. Betroffene Kinder können die vormals allergenen Nahrungsmittel dann wieder vollständig vertragen.
4 Weitere wichtige Einflussfaktoren auf die Neurodermitis und die Allergiebereitschaft
Die Reintegration von Ei oder Kuhmilch in den Speiseplan gelingt am besten mit einem stabilen Immunsystem und einem gesunden Mikrobiom im Darm.
Gerade beim Auftreten von Allergien sind hier häufig Defizite bei den betroffenen Kindern vorhanden. Eine Unterversorgung mit Mikronährstoffen und/oder Fehlbesiedlungen des Darms führen über längerfristig zu einer Durchlässigkeit der Darmschleimhaut. Dies ermöglicht den Übertritt von Allergenen in die Blutbahn und führt damit zu einer erhöhten Allergiebereitschaft und entsprechenden Symptomen. gesunden Darmflora.
Neben einer frischen, vielseitigen und gesunden Ernährung empfehle ich unterstützend zur Leiter-Methode die Einnahme eines kinder- und hautspezifischen Nahrungsergänzungsmittels und eines Probiotikums. Geeignete Präparate findest du hier.
5 Fazit
Die Leitermethode ist ein wirkungsvolles Instrument, um eine Desensibilisierung gegen Kuhmilch- und Ei-Allergien bei Kindern zu erreichen.
Voraussetzung ist Durchhaltevermögen und Disziplin der Eltern und eine fachkundige Begleitung durch einen Ernährungs-Spezialisten.
Deine Romy
nutrischlau Neurodermitis-Beratung
05.10.2023
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